Es klingt wie ein Plot aus einem Zukunftsfilm: Die mächtigsten Filmstudios der Welt ziehen gegen eine künstliche Intelligenz vor Gericht. Konkret: Disney und Universal haben Anfang Juni 2025 eine Klage gegen das KI-Bild-Tool Midjourney eingereicht. Der Vorwurf: Urheberrechtsverletzung – und zwar im ganz großen Stil. Aber was genau steckt dahinter? Und warum betrifft uns das alle, die heute mit KI arbeiten – besonders im Bereich Videocontent?
Was ist passiert?
Disney und Universal werfen Midjourney vor, ihre bekannten Figuren wie Darth Vader, Elsa, Yoda, die Minions oder Spider-Man in KI-generierten Bildern zu verwenden – ohne Lizenz, ohne Zustimmung, ohne Bezahlung. Die KI-Software sei darauf trainiert worden, massenhaft urheberrechtlich geschützte Inhalte zu analysieren und auf Befehl (sogenannte Prompts) nachzubauen. Wer heute „Minions im Stil von Tim Burton“ eingibt, bekommt Ergebnisse, die sich kaum vom Original unterscheiden – nur eben generiert durch eine Maschine.
Für Disney & Co. ist das eine klare Urheberrechtsverletzung. Die Studios verlangen, dass Midjourney solche Prompts künftig blockiert – und fordern gleichzeitig Schadensersatz. Eine Kampfansage, die den Ton in der Debatte um KI und Copyright deutlich verschärft.
Warum kommt es jetzt zur Klage?
Die Klage kommt nicht aus dem Nichts. Schon seit Monaten tobt ein Streit zwischen Kreativen, Rechteinhabern und KI-Entwicklern. Viele KI-Tools, darunter Midjourney, wurden mit Millionen von Bildern aus dem Internet trainiert – darunter eben auch Inhalte, die eigentlich geschützt sind.
Was die Filmstudios besonders ärgert: Trotz mehrmaliger Hinweise und Beschwerden habe Midjourney nichts unternommen, um die Nutzung ihrer Inhalte zu verhindern. Stattdessen habe man sogar neue Versionen veröffentlicht, die noch bessere Kopien der bekannten Figuren ermöglichen. Jetzt reicht es Disney & Co. – sie ziehen die Notbremse.
Was bedeutet das für dich als Nutzer?
Wenn du selbst KI-Tools wie Midjourney, DALL·E oder Runway für Bilder oder Videos nutzt, solltest du jetzt aufmerksam sein. Zwar zielt die Klage vor allem auf den Anbieter Midjourney ab – aber sie verändert das Spielfeld für alle:
- Prompts könnten künftig blockiert werden, wenn sie geschützte Marken, Figuren oder Stile betreffen.
- KI-generierte Inhalte dürfen nicht ohne Weiteres kommerziell genutzt werden, wenn sie klar auf bestehenden Werken basieren.
- Und ja, auch du als Nutzer kannst haftbar gemacht werden, wenn du urheberrechtlich geschützte Inhalte verbreitest – egal, ob du sie selbst erstellt oder von einer KI generieren lassen hast.
- Welche Risiken entstehen bei KI-Videos?
Im Bereich Videocontent wird es besonders heikel. Denn Videos bestehen oft aus vielen Bausteinen: Bildern, Musik, Stilrichtungen, Übergängen. Wird hier unbemerkt auf geschützte Werke zurückgegriffen, kann das rechtliche Folgen haben – etwa:
- Urheberrechtsklagen, wenn Figuren, Musik oder Szenen zu nah am Original sind.
- Markenrechtsverletzungen, wenn bekannte Logos, Namen oder Stile verwendet werden.
- Verlust der Glaubwürdigkeit, wenn Kunden merken, dass das Video aus fragwürdigen Quellen stammt.
- Sperrungen oder Abmahnungen, vor allem bei Veröffentlichung auf YouTube, Instagram oder TikTok.
Gerade Unternehmen, die KI zur schnellen und günstigen Videoproduktion nutzen, laufen hier Gefahr, in eine rechtliche Grauzone zu geraten – oder direkt ins Visier von Anwälten.
Wie kannst du dich schützen?
Es gibt gute Wege, um das Risiko zu vermeiden:
- Verwende nur KI-Inhalte mit klarer Lizenz oder eigenen Daten.
- Lass Prompts prüfen und filtere Inhalte mit problematischen Referenzen.
- Vermeide alles, was an bekannte Marken, Figuren oder Stile erinnert.
- Arbeite mit professionellen Agenturen, die rechtliche Standards kennen und einhalten.
Warum Agenturen ein entscheidender Vorteil sind
Professionelle Agenturen wie wir arbeiten nicht nur mit geprüften Daten und lizenzierten Elementen – wir gehen noch einen Schritt weiter:
Wir entwickeln eigene Skizzen und Designideen, die dann gezielt über KI weiterverarbeitet werden. Dadurch sichern wir uns das Urheberrecht an der Ausgangsidee – und du bekommst Inhalte, die nicht nur kreativ, sondern auch rechtlich absolut sauber sind.
Außerdem:
- Wir prüfen Inhalte auf urheberrechtliche Risiken.
- Wir nutzen nur lizensierte Assets (Musik, Bildmaterial, Fonts).
- Wir dokumentieren die Entstehungsschritte nachvollziehbar.
- Und: Im Ernstfall tragen wir die Verantwortung – nicht du.
Für Unternehmen bedeutet das: Minimales Risiko, maximale kreative Freiheit – und das gute Gefühl, rechtlich auf der sicheren Seite zu stehen.
Wo lauern weitere Gefahren?
Neben den juristischen Fragen gibt es auch ethische und gesellschaftliche Risiken:
- Deepfakes und manipulierte Inhalte untergraben das Vertrauen in visuelle Medien.
- Datenschutzprobleme entstehen, wenn Menschen erkennbar dargestellt werden, ohne dass sie zustimmen.
- Diskriminierung und Verzerrung durch schlechte oder unausgewogene Trainingsdaten können unbeabsichtigt problematische Inhalte erzeugen.
Auch hier gilt: Je professioneller der Umgang mit KI, desto geringer das Risiko.
Summary
Die Klage von Disney und Universal gegen Midjourney ist ein Wendepunkt. Sie zeigt deutlich: KI ist keine rechtfreie Zone – und wer damit arbeitet, muss Verantwortung übernehmen. Für Kreative bedeutet das: Achtsam sein, prüfen, nachfragen. Für Unternehmen: Sich nicht blind auf Tools verlassen – sondern auf Profis, die nicht nur gestalten, sondern auch rechtlich absichern.
KI ist ein großartiges Werkzeug. Aber nur, wenn wir wissen, wie wir es richtig und fair einsetzen.
Quellen:
- The Washington Post: What Hollywood wants from the AI industry
- TIME Magazine: How the Disney-Midjourney Lawsuit Could Reshape the Battle Over AI and Copyright
- The Times: Disney and Universal sue AI company for stealing characters
- Wall Street Journal: Disney, Universal Sue Midjourney Over AI-Generated Princesses and Minions