März 27, 2019 | deinerklaerfilm.de Blog, Presse, Projekte
Die Evolution der technischen Entwicklung versus soziales Zuhören
Die Filmmanufaktur Potsdam ist bekannt für professionelle animierte Filme und Video Content – und ihre Kaltakquise. Vor allem von mittelständischen Unternehmen hören unsere Vertriebler*Innen immer wieder, dass Videomarketing nur für „größere Unternehmen“ und „B2C“ interessant sei. Das stimmt so nicht. Allein die Annahme, dass digitale Videos einer linearen Logik folgten wie Werbung im TV oder Kino, ist grundlegend falsch. Denn die Schnelllebigkeit ist nicht linear. Sie ist progressiv. Die Gefahr, den Anschluss zu verpassen, ist heutzutage viel höher als früher. Planungszyklen von teilweise 2 Jahren oder mehr sind einfach nicht mehr angebracht. Das was sie vor 2 Jahren begonnen haben zu planen, ist meistens bis zur Umsetzung schon obsolet. Der Erfolg bleibt aus, Projekte werden eingestampft.
Genauso ergeht es dem Content. Aufgrund der rasanten Evolution der technischen Entwicklung, erhöhen sich die Ansprüche an Marketingabteilungen in immer schnelleren Schritten. Dazu kommt der Anspruch der Zielgruppe: gemäß der Kommunikationsregel des 21. Jahrhunderts, muss der Wurm muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler. Aussagen, man benötige kein Video Content sind demnach gleich zusetzen mit dem beliebten Vogelstrauß, der den Kopf in den Sand steckt und darauf wartet, dass es sich nur um einen Trend handelt, der vorüber geht.
Verschmelzung Distribution und Content Marketing
Ein Wenig Mut braucht es aber schon. Dabei ist Videomarketing so schön regelfrei. VR, AR, BumperAds, interaktive Videos. Abseits des Mainstreams könnten Marketingabteilungen für Furore im Internet sorgen. Und um was geht es denn mehr im Marketing als um Aufmerksamkeit? Die Frage ist, ob damit auch immer die Zielgruppe erreicht wird! Während früher Zielgruppe und Reichweite teuer eingekauft werden mussten, haben Unternehmen heute die großartige Chance, selber als Produzenten aufzutreten. Diverse Kanäle rund um You Tube stehen ihnen zur Verfügung. Es braucht eine gute Strategie, wie etwa die bekannte Help (Hygiene), Hub, Hero, um die Zielgruppe zu erreichen. Und diese Strategie muss an die Distribution angepasst werden. Kurz: die Verschmelzung von Vertrieb und Marketing.
Wenn die User also wissen wollen, wie sie ihr Gartenhaus selber bauen können, suchen sie in diversen Portalen nach Ideen – YouTube, Vimeo, Printerest. Neben sehr langweiligen ewig langen Videos, werden sie jedoch keinen einzigen Hersteller von Werkzeugen finden, der ihnen eben das zeigt. Wieso erstellen diese Hersteller aber nicht ihre eigenen Kanäle mit Video Content. Weil Marketingmaßnahmen nicht für das Publikum gemacht worden. Den Unternehmen fehlt oft das soziale Zuhören.
Pull Marketing: Help, Hub & Hero Content
An dieser Stelle sollten Videos endlich auch im Marketing der mittelständischen Unternehmen ersnt genommen werden. Denn dank help content oder anders gesprochen Pull Marketing finden Kunden die Unternehmen – mit direktem Interesse. Videos, die gut produziert worden, sorgen dann nicht nur für den richtigen Trust, sondern auch noch für Verkauf. Die Tools aus dem Video sind schnell bestellbar. Diese Pull Marketing stärkt die positive Wahrnehmung einer Marke. Ihre Kunden suchen Unterstützung. Sie helfen ihren Kunden. Indem sie richtig in den Foren zuhören, der Vertrieb gezielt nachfragt, das Servicecenter, Hotline und alle anderen Bereiche, dem Marketing alles plaudern, was der Alltag so bringt. Und Marketing und Geschäftsführung? Hören zu! Das sind die Themen für vernünftigen Help Content. Gerade die Generation Z möchte über Unternehmenswerte informiert werden, bevor sie eine Verbindung eingeht. Ob das ein Kaufvertrag oder Stellenangebot ist, hat in für diese Generation, die ab 2020 das Zielpublikum 1a sein wird, denselben Stellenwert. Wie genau diese Generation Z tickt, kann hier nachgelesen werden. Hub Content zielt eben auf dieses Publikum an. Ob mit Livestreams, Green Screen Videos zum Jahresabschluss oder Imagefilm und Produktvideo – Hub Content holt Kunden ab und gibt ihnen das Gefühl, Teil einer großen Familie zu sein. Klassische Werbespots, mit großem Budget produziert, das ist Hero Content. Der Weihnachtsspot, der alle zu Tränen rührt. Sofern die organische Reichweite ausreichend ist, wird der virale Effekt umwerfend sein. Dank der gesamten Strategie. Denn nicht Hero Content ist der Reichweitentreiber, sondern Help und Hub Content.
Die drei Pfeiler des Marketing machen den Erfolg eines Unternehmens aus, das sich sicher sein kann: an Videos kommt keiner vorbei, der noch in vier Jahren mitspielen möchte.
März 25, 2019 | deinerklaerfilm.de Blog, Presse, Projekte, Unkategorisiert, vr
Wer ist Generation Z?
Das Marketing mittelständiger Unternehmen ist herausgefordert: Es gilt, die perfekte Mischung aus digitaler Grundversorgung und einem perfekt funktionierenden Netzwerk zu managen. Die sogenannte Always On Generation wird es danken. „Wer?“, fragen sie.
Als Nachfolge der sehr anspruchsvollen Generation Y, die sich eigentlich gar nichts mehr sagen lässt und stets an Auslese interessiert ist, umfasst die Generation Z alle, die nach 1989 geboren wurden und Kinder der digitalen Revolution sind. Bis 2020 wird die Generation Z die größte Verbrauchergruppe sein. Denn nach und nach steigen die Frauen, Männer und Diverse in das Berufsleben ein und erreichen somit das nächste Level der Gesellschaft: Sie werden Konsumenten. Besonders wichtig sind sie daher für den Handel. Das ergab die neuste Studie von OC&C Strategy Consultants, die das Konsumverhalten der Generation Z analysierte. Die Untersuchung der 15.500 Menschen aus vier Generationen und neun Ländern, darunter auch Deutschland, zeigt auf, welchen Anspruch die Generation Z hat und wie sie von Werbetreibenden angesprochen werden möchte: mit stilvollen Produktpräsentation und Nachhaltigkeitsaspekten. Denn vor allem zeichnet diese Generation eine sehr gründliche Preis- und Produktrecherche aus. Noch viel intensiver als die Millenials nutzt sie die Online- und Social-Media-Kanäle der Marken für sich und lässt sich über Freunde und Prominente aus der Online-Welt beraten.
Digitale Trends für B2B
Das muss der B2B Markt für sich begreifen, und digitale Trends schneller für sich nutzen. Digitale Trends entscheiden, wo ich meine Generation Z treffe, ob und wohin sie mir folgen will. Ein kluger Schritt ist die Shopping-App von Amazon, die diese Generation abholt. Via Smartphone-Kamera suchen User mit Hilfe der Produkterkennungstechnologie nach einem Produkt. Einfach die Kamera des Telefons auf das präferierte Objekt legen und die richtige Suche läuft in der Amazon-App. Zudem sollte sich das Marketing mittelständischer Unternehmen merken, die Generation Z ist maulfaul. Sie textet einfach lieber als „den Telefonhörer zur Hand zu nehmen“. Voice-Nachrichten gehören zum Alltag. (Siri und Alexa sind nicht nur bequem zu konsumieren, sie sind auch raffiniert in der Steuerung.) Chatboots sind derart normal geworden, dass die Finanzverwaltung bereits erste für die Steuerberatung einsetzt. Supportanfragen, Verkaufsanfragen und sogar Vertragsprozesse laufen über Chatboots in Messaging-App. Digitale Trends der Generation Z werden den Konsumfluss immens erweitern. Auch wenn automatisierte Bestellservice für viele Unternehmen noch unpersönlich erscheinen: Generation Z kennt keine fixen Arbeitszeiten, ebenso wie Apps. Für mittelständische Unternehmen bedeutet das vor allem: Sie können sich auf diese diverse digitale Generation verlassen! Soziales Zuhören ist angesagt.
Social Media Marketing, Event Marketing und Video Marketing
Wie sehr sich Marketing verändert – von der Direktpost zum hub and help content – haben die letzten Jahre bewiesen. Nichts ist mehr linear. Radio und TV-Spots finden kaum noch Beachtung, weil die nachkommenden Generationen nicht lokal vor einem Radiogerät sitzt oder im Wohnzimmer von der Couch aus Serien guckt. Auf You Tube, Snapchat, Instagram trifft der B2B Bereich auf die Zielgruppe Generation Z. Wenn sich Gangster Rapper und Capital Bra vor einer riesigen Palette Capri Sun fotografieren lässt und auf Instagram postet, rennen nicht nur alle Teenies zum Supermarkt – und kaufen. Wer auf die Instagram-Seite von Capri-Sonne Deutschland schaut, wird unter dem letzten Post fast nur Kommentare von Fans des Platz-2-Rappers finden. Nach wie vor funktionieren Influencer perfekt als Entscheidungsfinder, der das Kaufverhalten gewisser Gruppen lenkt.
Die Generation Z ist die Generation der digitalen Natives. Sie sind always on. Sie kennen keine Welt ohne Internet. Das Smartphone steht an erster Stelle. Es gibt keinen besseren Ort als Social Media. Unternehmen sollten also das Zuhören in den sozialen Medien nutzen, um zu sehen, wovon Ihre Zielgruppe redet, und welche Fragen sie sich stellt. Mit Videos unterstützen Sie genau diese Gruppe und werden zum besten Freund.
Gen Z ist gerade deshalb schwer zu erreichen, weil laut einem Artikel des Printkick das klassische AIDA-Modell für sie nicht mehr gilt. Klassisches Marketing lehrte, dass Individuen durch Achtung, Sehnsucht, Interesse und Bewusstsein verhasst werden könnten. Aber nur, weil die Generation Z die traditionelle Werbung missachtet, heißt das nicht, dass sie nicht gebrandet werden kann. Dank erlebnisorientiertem Marketing: Generation Z will Abenteuer und Interaktion. Das beweisen vor allem Lebensmittel- und Getränkemarken sowie Lifestyle-Marken à la Jägermeister und Coca Cola. Red Bull hat seit einigen Jahren seinen eigenen Fußballverein. Dass Leipziger Stadien kinderfreundlich geworden sind, ist dem österreichischen Unternehmen zu verdanken. Von Salzburg über Deutschland nach Brasilien, Ghana und New York.
Konsumverhalten und Nachhaltigkeit
Auch Marketing Experten sind sich einig: Arbeitsmarkt und Handel konzentrieren sich immer mehr auf diese Generation Z. Für die Arbeitgeber und Produzenten heißt das: mitdenken, nachdenken, überdenken. Denn die Generation Z ist sich der Rolle des Verbrauchers äußerst bewusst. Generation Z kümmert sich um soziale Fragen. Wirft man einen Blick auf die Diversität der Studiengänge, ist hier bereits das hohe gesellschaftspolitische Bewusstsein dieser Generation vertreten. Wirtschaftsethik, Global Change Geography, Nachhaltige Entwicklungspolitik. Ebenso nehmen Statements rund um die soziale Verantwortung und Tierschutz zu. Konzerne und Ketten müssen das unbedingt in Ihr Online Marketing aufnehmen. Nachhaltigkeit sollte sich nicht nur als eine PR-Strategie entpuppen. Seien Sie authentisch! Video Marketing kann ihnen helfen, diese Authentizität gezielt rüber zu bringen. Mit Tutorials, Aufklärungskampagnen, seriösen und glaubhaften Informationen. Innovationsworkshops.
Was bedeutet Generation Z für den Arbeitsmarkt
Die Generation Z trifft eine Kaufentscheidung nicht mehr „einfach so“. Bei der Begegnung mit einem echten Digital Native sollten Sie daher auf Ihr Image achten: Auch bindet sich diese Generation Z nicht so gerne. Interessante Projektziele stehen über dem unbefristeten Arbeitsvertrag. Die Generation Z denkt und arbeitet in Netzwerken, nicht in Hierarchien. Sie respektiert Autoritäten, die professionell, verantwortlich und eben nicht machttoll sind – und fordert neue Personalstrategie und kluge Produkte.
Was auch immer Sie der Generation Z anbieten, Sie können sich sicher sein: Die Generation Z legt den Finger in die Wunde.
Die Filmmanufaktur Potsdam unterstützt Sie mit Marketingstrategien rund um Video Content und Innovationsworkshop etc.
März 12, 2019 | deinerklaerfilm.de Blog, Presse, Projekte, Unkategorisiert, vr
Kleine Menschen wissen viel mehr als die Großen. Der Hit, der sich seit einem halben Jahr aufrecht hält: Robbe von Julien Bam. Nicht nur ein super Gute-Laune-Lied für alle Kinder, gestressten Eltern und Chefs, sondern eben auch ein Beispiel dafür, dass noch viel in Deutschland in Sachen Teilhabe getan werden muss. Songs, wie Bams Robbe, übersetzt die 13-jährige Lina Ciupka, seit Geburt taub, daher regelmäßig in Gebärde. Obwohl das Teilhabegesetz alle dazu verpflichtet, barrierefrei zu informieren, hinkt diese Umsetzung besonders im Video Content. Immer mehr Unternehmen sollten daher Video Content in Leichter und Gebärdensprache anbieten.
Die geschätzte Zahl der Bürgerinnen und Bürger, die in Deutschland Gebärdensprache anwenden, liegt zwischen 80.000 und 200.000. 80.000 ist auch die Zahl der Gehörlosen, die in Deutschland leben. Natürlich spricht nicht jeder Gehörlose die Gebärdensprache und nicht jeder, der Gebärdensprache spricht, ist gehörlos. Da Gebärdensprache eine visuelle natürliche Sprache ist, bietet sie sich besonders im erklärenden Medium an. Internationale Nachrichtensenden wir CNN wenden das Teilhabegesetz bereits seit Jahren an. Mit Erfolg: Denn egal ob in der Döner Kebap-Stube, in der U-Bahn oder im Wartezimmer des Arztes, Videos im B2C Bereich stärken die Beziehungen zum Kunden nachhaltig. Auch in der politischen Aufklärungsarbeit ist das ein Muss, wie das Video zur Bundespräsidentenwahl zeigt. Im Musiktheater gehört die Übersetzung in die Gebärdensprache zum guten Ton, wie das Weihnachtsmärchen des Staatstheaters Braunschweig 2016 großartig darbot. Gleichzeitig zu den Gebärden der HipHop-Texte übersetzte die junge Frau Beat und Rhythmus mit ihrem Körper derart grandios, dass man als Sehender glaubte, die Musik zu hören.
Um Ihre Erklärfilme und Video Content innovativ und sozial nachhaltig zu transformieren, übersetzt die Filmmanufaktur Potsdam Ihren Erklärfilm in Gebärdensprache. Dank eines Avatars, der am rechten äußeren Bildrand fix positioniert ist. Im Gegensatz zum Untertitel, stört er so die Story und Konsumierbarkeit des Videos nicht. Das Unternehmen Sign Time hat sich mit dem Produkt Simax eben genau auf diesen Bereich spezialisiert – und arbeitete intensiv daran, Online Content für gehörlose Menschen barrierefrei erfahrbar zu machen.
Wichtige Infos Ihrer Websites können so leicht überbesetzt werden, wie Produkte und Dienstleistungen, aber auch genaueres zum Team, Stellenbeschreibungen oder gar Unternehmensporträts. Denn, by the way: Der Wandel von der Geiz- zur Nachhaltigkeitsmentalität schlägt sich genauso positiv auf das Image Ihres Unternehmens nieder. Laut der Marktforschungs-Portale der Horizont Medien legen rund siebzig Prozent der Kunden beim Kauf Wert auf Nachhaltigkeit der Produkte oder des Unternehmens. Nur ein geringer Teil der Kunden empfindet Nachhaltigkeit als nicht relevant. Derart versteht es sich von alleine, dass Unternehmen, die nicht nur barrierefrei denken und handeln, sondern auch vermarkten, ein wirklicher ROI erwartet.
Lassen Sie sich von Experten beraten!
Dez. 23, 2018 | deinerklaerfilm.de Blog, Presse, Projekte, Unkategorisiert
Teddybären, Kuschelkatzen und Plüschhunde grinsten aus den meterhohen Regalen auf Arthur herab. Puppen mit braunen und blonden Haaren, Roboter, Klonkrieger saßen eng an eng gedrückt auf den Tischen davor – und wurden von Miniaturhäusern, Schlössern, Burgen aus Holz und Plastik, zum Selberbauen und Zusammenstecken umringt. Mannshohe Zelte, Schaukelpferde, Wippen türmten sich rechts und links und bildeten eine Schneise, die direkt auf eine Tür zuführte, auf der „Eisbahn“ stand. Nachdem Arthur, die Wichtel und Weihnachtsmänner die Nacht durch Spielzeug hin und her und her und hin geschoben hatten, blinzelte allmählich die Sonne durch die Fensterscheiben des Kaufhauses. Noch immer schneite es, und die Kristalle funkelten in der Wintersonne. Arthur war stolz auf seine Schneekanone und auf den Kaufhausweihnachtsmann, der keine Spur von Traurigkeit mehr zeigte. Ganz im Gegenteil: Er gab das Kommando. Er wusste, der Tag würde hart. Der Schnee würde extra viel Kinder anlocken, während die Eltern gestresst und heimlich letzte Einkäufe erledigten. Arthur sah, wie eine dicke Schweißperle dem Kaufhausweihnachtsmann von der Stirn hinablief, als er sich auf seinen Thron platzierte, der direkt neben dem großen Weihnachtsbaum stand. Er nickte Arthur beruhigend zu…
… und dann kamen auch schon die ersten Kinder angetrippelt. Sie setzten sich auf den Schoß des Weihnachtsmannes, kräuselten die Finger um seinen Bart, lachten, sangen Lieder, trugen Gedichte vor, stellten Fragen – und wünschten sich die phantastischsten Dinge, die man sich vorstellen konnte. Geflügelte Ponys, Unterwasserboote, ewige Adventskalender, Ostereier, Zirkustrapeze, Zuckerwatte, Schokotiere, Gummizeug. Und Arthur? Schrieb und schrieb, notierte die Wünsche, spitze die Stifte an, radierte, verbesserte, erneuerte die Bitten, faltete Briefbögen, steckte sie in Umschläge, leckte an den Umschlägen… und ließ sie in die Kisten hinter dem Verkaufstresen verschwinden.
Auf der anderen Seite wurden sie von den Wichteln sortiert, die Geschenke aus den Regalen gesucht, verpackt und an die Eltern übergeben, während die Kinder auf der Eisbahn im glitzernden Schnee ihre Kreise zogen, gebrannte Nüsse schnabulierten und zur festlichen Musik summten. Je mehr Kinder kamen, desto mehr schrieb Arthur, und je mehr er schrieb, desto mehr hatte er das Gefühl, in einem unendlichen Taumel zu geraten. Allmählich wurde es dunkel und als er endlich auf die Uhr schaute, war der Schock groß: Es war Zeit für die Bescherung. Nicht hier im Kaufhaus. Nein. Bei ihm zu Hause. Schlagartig fühlte sich Arthur einsam in Mitten dieser Schar von überglücklichen Eltern und Kindern, die grinsten und kauften. Seine schokoverschmierten Mundwinkel zogen sich nach unten. Ihm wurde flau in der Magengegend. Er legte Zettel und Stift zur Seite und schlich hinüber zu der großen Schachtel mit Schokolinsen, füllte sie in seine Hosentaschen. Noch ein allerletztes Mal griff er tief in die Linsenmenge, um auch Tomke etwas mitzubringen. Doch als er die Hand wider hinausziehen wollte, da ging das nicht. Arthur erschrack. Aber je stärker er zog, desto tiefer wurde die Hand in die Schokolinsen hineingesogen. Schon war sein ganzer Arm im Linsenbad verschwunden. Arthur kniff die Augen zusammen, da vernahm er Tomkes Stimme.
„Arthur!“ Die Stimme des Bruders war hell und deutlich zu hören. „Wach auf!“ Arthur öffnete blinzelnd die Augen. Tomke stand vor ihm und wedelte mit beiden Armen. Verwundert sah der Junge an sich herunter. Er hatte noch immer den grünen Umhang an, aber keine Schuhe, und das Skateboard lag neben ihm… der Zylinder, und er? Er lag auf dem Sofa im Wohnzimmer. Weit breit keine Spur von Weihnachtswichteln und Schokolinsen. Er griff in seine Hosentasche. Sie war leer. Nur Tomke stand vor ihm. Er hatte den Schlafanzug an, und zeigte aufgeregt zum Fenster. „Wo, wo sind die Weihnachtsmänner?“, wollte Arthur wissen. Mit großen Augen staunte er Tomke an, der abrupt in schrilles Lachen verfiel. „Du hast geträumt! Schau lieber raus!“
Und das tat Arthur und sein Herz wurde weich. Draußen vor dem Fensger tanzten die Schneekristalle. Zufrieden lächelte er. Er hatte es geschafft. Er hatte Weihnachten gerettet.
Dez. 18, 2018 | deinerklaerfilm.de Blog, Presse, Projekte, Unkategorisiert
Tomke schreckte hoch. Hatte er eine Tür ins Schloss fallen hören? Verschlafen richtete er sich in seinem Bett auf und sah sich im Kinderzimmer um. Sein Blick blieb am Fenster hängen. Da, er traute seinen Augen kaum. Vor der Scheibe tänzelten weiße Schneeflöckchen. Schnell eilte er zum Fenster. Dicke weiße Pusteln fielen vom tiefschwarzen Himmel herab und glänzten silbern im Mondlicht. „Arthur“, rief Tomke überglücklich. “Es schneit. Wach auf, es schneit!“ Er stürzte an das Bett seines kleinen Bruders, zog die Decke zur Seite, und verstummte. Arthur war nicht da.
Weit oben auf dem Dach des Kaufhauses stand Arthur und blickte auf die weiße Stadt hinunter. Seine braunen Augen funkelten. Er hatte es wirklich geschafft – es schneite! Als er von dem Plan hörte, hatte der Weihnachtsmann sofort sein Handy gezückt und den Kaufhausweihnachtsmann, der die Nachtschicht für seinen kranken Kollegen übernehmen musste, angefunkt. Der wiederum hatte sofort den Hintereingang geöffnet und sie und die Wichtel mit dem Lastenaufzug bis nach Oben in den 13. Stock gebracht. Dort befand sich die Eisbahn. Die Wichtel hatten die Schneekanone mit großem Kraftaufwand zur Balustrade geschoben und gestartet: In einem riesigen Schwall war der Kunstschnee auf den Weihnachtsmarkt hinunter gerieselt, hatte sich auf die Köpfe der Besucher und Kinder, auf die Buden und Fahrgestelle gelegt, und ein Wind, der urplötzlich aufkam, hatte ihn in die Weite getragen.
Arthurs grüner Umhang wehte im Wind. Stolz presst er die Brust hervor. Wie er da so stand, fühlte er sich wirklich wie ein Superheld. Super Arthur hatte das Weihnachtsfest gerettet. Der Weihnachtsmann hub dem Kleinen lachend auf die Schulter. „Dort, wo ich herkomme, ist es im Winter kalt und eisig. Das ist das beste Geschenk, das wir jemals machen konnten!“ Die Wichtelmänner wackelten mit ihren roten Mützen und grinsten einstimmig. Nur dem Kaufhausweihnachtsmann war die Sache plötzlich gar nicht mehr so recht. So sehr er den Schnee mochte, er schüttelte den Kopf. „Jetzt kommen ganz sicher noch mehr Kinder. Sie wollen im Schnee Schlittschuh fahren und quengeln und kreischen im Kaufhaus,“ murmelte er in seinen langen Bart, nahm die Mütze vom Kopf und wandte sich Arthur zu: „Weißt Du, ich mag Kinder, wirklich. Aber nicht zu Weihnachten. Nichts kann man ihnen recht machen. Wenn sie auf meinem Schoß sitzen, und mir ihre Wünsche in mein Ohr flüstern, dann höre ich ihnen wirklich sehr gerne zu. Aber sie fordern. Jedes Jahr wollen sie mehr. Gleichzeitig lästern sie über meinen Anzug und lachen. Seitdem Vaclav krank ist, kümmere ich mich auch noch um die Süßigkeiten-Etage. Mit ihren kleinen Fingern wühlen die Kinder in den Schokolinsen herum und knistern mit der Plastikfolie.“ Während der Kaufhausweihnachtsmann erschöpft über seinen Job klagte, hatten sich Arthurs Augen immer mehr geweitet. Er liebte Schokolinsen über alles und allein beim Gedanken an Plastikfolie wurde ihm schwindelig-schön. Doch derart hatte Arthur die Angelegenheit noch nicht betrachtet. In seinen Gedanken war Weihnachten vor allem ein Fest für Kinder – und so verstand es sich von allein, dass alles gemacht werden musste, um die Wünsche der Kinder wahr werden zu lassen. Das Gesicht des Kaufhausweihnachtsmannes verzog sich, als habe er unerträglich Schmerzen: „Ich hasse Kinder!“
Behutsam legte Arthur seine Hand auf die des Kaufhausweihnachtsmannes. Ein wonniges Gefühl breitete sich in dem Alten aus. „Aber nicht alle Kinder sind so! Mein Bruder Tomke zum Beispiel, den solltest Du mal kennenlernen,“ sprudelte es aus Arthur heraus. „Dem ist immer alles egal,“ maulte er mit verstellter Stimme. „Der hat „Null Bock auf Weihnachten“ und der kann auch echt gut „ohne den ganzen Scheiß“ leben.“ Der Kaufhausweihnachtsmann schniefte. Arthur holte tief Luft: „Sei unbesorgt. Ich werde Dir mit den Kindern helfen. Wir alle werden Dir helfen!“ mit dem Kopf deutete er in Richtung der Wichtelmänner. Wie er Arthur so vor sich stehen sah, rührte es das Herz des Kaufhausweihnachtsmannes. Ein Lächeln breitete sich über seinem Gesicht aus. Im Nu waren die Tränen verschwunden.
„Na, dann komm!“ flüsterte der Kaufhausweihnachtsmann zu Arthur: „Es gibt viel zu tun!“
Dez. 12, 2018 | deinerklaerfilm.de Blog, Presse, Projekte, Unkategorisiert, vr
Ein Leuchten lag auf Arthurs Gesicht. All der Stress der vergangenen Tage schien vergessen: der selbstgebastelte Adventskalender, der verpatzte Kino-Besuch, die nicht-weiße Weihnacht. Um ihn tanzten und flackerten Lichter in den wildesten Farben. Es roch nach Mandeln, Zimt und Zuckerwatte. Glöckchen erklangen und das Grinsen des Jungen zog sich breit von einem Ohr zum anderen: Arthur liebte Weihnachtsmärkte! Diese einmalige Mischung aus Holzdekor und Jahrmarkt. Und jetzt stand er auf dem einen schönsten Weihnachtsmarkt dieser Stadt. Wo, wenn nicht hier, würde er Weihnachtsmänner treffen, die ihm aus der Patsche halfen? Die mit ihm gemeinsam das Weihnachtsfest retten würden? Lässig klemmte sich Arthur sein Skateboard unter den Arm und ließ den Blick über die Buden wandern. Buden, in denen lächelnd Verkäuferinnen kandierte Äpfeln und Lebkuchenherzchen verkauften, Wollsocken und Krippen, hinüber zum Kettenkarussell, das weit in die Höhe ragte. Wie er Lust hatte, mit zu kreiseln. Ihm fiel Onkel Esras grüner Superhelden-Umhang ein. Er trug ihn immer noch, und plötzlich kam er sich sehr lächerlich vor. Kindisch. Das Glänzen in seinen Augen verschwand. Am Liebsten wäre Arthur auf der Stelle verschwunden. Da hub ihn etwas und riss ihn wie ein Wirbelwind aus seinen Gedanken. Beinah hätte er sein Gleichgewicht verloren und wäre vornübergefallen. Er suchte Halt und stütze sich auf sein Skateboard ab: als ein kleines Männchen an ihm vorbeieilte. Es trug ein rotes Gewand und flitzte durch die Menschenmenge entlang, schlüpfte in einen kleinen Gang zwischen den Marktbuden.
„Ein Wichtel,“ schoss es Arthur durch den Kopf. Er zögerte nicht lang, ließ sein Board blitzschnell auf den Boden gleiten, nahm Schwung und rollte mit einem Satz dem humpel-flitzenden Männchen hinterher. Arthurs grüner Umhang breitete sich wehend aus. Er rollte zwischen den Menschen durch, bog ebenfalls in den Gang zwischen den Marktbuden und sah gerade noch, das Männchen in der Tür eines hellblauen Bauwagens verschwinden. Auf dem Dach war ein Plastik-Rentier angebracht und leuchtete in grünen und roten Farben. Das musste die Weihnachtszentrale sein. Arthurs Herz pochte kräftig. Vor dem Fenster blieb er stehen und streckte sich vorsichtig in die Höhe, bis weit auf die Zehenspitzen, und blinzelte in den hell erleuchteten Raum hinein. Hinter rosa Spitzengardine saß der Wichtel an einem Tisch, schlug mit der Faust auf ein Papier und fluchte laut. Drei Männer in roten Mänteln taten es ihm gleich. Ihre Bärte waren lang und grau und irgendwie sahen sie alle sehr gleich aus. Ob sie Brüder waren? Zettel und Papiere lagen vor ihnen. Sie kritzelten und fluchten, zeichneten und knirschten so laut mit den Zähnen, dass es Arthur ganz flau im Bauch wurde. „Wunschbriefe“, staunte er flüsternd. Ob sie sauer über die frechen Wünsche der Kinder waren? Plötzlich spürte Arthur eine dicke Tatze auf seiner Schulter. „Na, wen haben wir denn da?“, brummte ein tiefer Bass. Arthurs Herz schlug bis zum Halse. Er wagte nicht, sich zu rühren. Vor ihm stand… der Weihnachtsmann. Also nicht irgendeiner, wie die Weihnachtsmänner-Wichtelchen in dem Waggon. Das wurde Arthur schlagartig klar. Sondern: DER Weihnachtsmann. Eindeutig. Er hatte deutlich mehr Haare als alle anderen Weihnachtsmänner zusammen und war auch viel größer und seine Arme sahen aus, als hätte er stark trainiert. Wow, so große Muskeln hatte Arthur tatsächlich noch nie gesehen. Außerdem hatte er eine Glocke an seiner Zipfelmütze. Das musste er sein! Erst als der Weihnachtsmann ein drittes Mal nachfragte, fand Arthur seine Sprache wieder: „Sie müssen mir helfen!“ brach es endlich aus Arthur heraus. „Sie müssen Weihnachten retten!“ Und so erzählte ihm Arthur alles, von Mama, dem Kinobesuch, dem Adventskalender und dem Wetterbericht, und den Entschluss, erst wieder nach Hause zurück zu gehen, wenn es am Heiligen Abend schneien würde. Und das verstand der Weihnachtsmann. Er teilte Arthurs Sorge. Immerhin stand mit dem Klimawandel auch seine berufliche Existenz auf dem Spiel.
Und dann ging es sehr schnell. Während sich also die Bewohner des kleinen Städtchens auf dem Weihnachtsmarkt vergnügten, hatte der kleine grüne Supermann sich in eine rote Wichtelschar geschoben und einen Plan ausgeheckt: gemeinsam mit den Weihnachtsmarktmännern würde Arthur auf das Dach des höchsten Kaufhauses klettern, wo sich die Eislaufbahn der Stadt befand. Er würde die Schneemaschine des Hausmeisters an den Rand des Daches schieben – und sie anschalten.
Blieb nur noch die Frage, wie sie dort hinauf kamen…